Griechenland Kreta

Phaistos und Matala

Heute haben wir zwei sehr unterschiedliche Ziele für unsere Mopedtour ausgesucht, den Palast von Phaistos und die Bucht von Matala. Aber erst mal kurz zur Orientierung eine Landkarte.

Wir nehmen nicht den direkten Weg nach Phaistos, sondern machen einen Umweg am Rande des Psiloritis-Gebirges entlang.

Palast von Phaistos

Die Minoer waren hier auf Kreta die ersten Siedler, beginnend um 2.600 v. Chr.. Die minoische Kultur ist die früheste Hochkultur Europas. Ihre älteste Phase, Frühminoisch I, verläuft parallel zur ersten bis vierten Dynastie Ägyptens. Sie endet um 1.450 v. Chr. mit der Machtübernahme der Mykener. Quelle: wikipedia

Heute schauen wir uns den Palast von Phaistos an. Der erste Palast entstand mit dem Aufblühen der minoischen Kultur in der „Altpalastzeit“ im Zeitraum von 1900 bis 1850 v. Chr. und hatte in dieser Zeit mindestens die gleiche Bedeutung wie der Palast von Knossos. Er wurde mehrfach durch Erdbeben und einen Brand beschädigt, zuletzt bei dem großen Erdbeben um das Jahr 1700 v. Chr. zerstört. Erst um das Jahr 1600 v. Chr. wurde ein aufwändiger Neubau des Palastes begonnen, der jedoch nie vollendet wurde.

Wie immer versuchen wir uns in die Zeit zu versetzen, in der hier die Minoer gelebt haben. Neben den Räumen der Herrscher-Elite, stellen wir uns vor wie die Handwerker, Bauern und Bediensteten in den Nebengebäuden dafür gesorgt haben, dass alles funktioniert und welche betriebsame Hektik geherrscht haben muss. Obwohl wir uns nun schon wirklich viele „alte Steine“ angeschaut haben, ist es doch immer wieder aufs Neue bemerkenswert, was die Menschen vor knapp 4.000 Jahren alles konnten.

Matala

Abgesehen davon, dass die Bucht von Matala einst der Hafen von Phaistos war, erlangt sie ihre Berühmtheit in den 1960er Jahren. Doch erst mal was Mythisches: Nach dem griechischen Mythos war Matala der Ort, an dem Zeus in Stiergestalt mit der von ihm entführten phönizischen Prinzessin Europa an Land ging. Er verwandelte sich hier in einen Adler und brachte Europa weiter nach Gortyn.

An den Seiten der Bucht befinden sich im weichen Sandgestein unzählige Höhlen, teils natürlichen Ursprungs durch Erosion teils aber menschengemacht. Bereits in der Jungsteinzeit haben die Menschen diese Höhlen besiedelt.

In den späten 1960er-Jahren siedelten sich in den neolithischen Wohnhöhlen Hippies aus aller Welt an (darunter viele junge US-Bürger, die ihre Teilnahme am Vietnamkrieg verweigerten) und gründeten dort eine große Kommune. 1969 lebte hier auch Joni Mitchell. Ihr bekannter Song Carey bezieht sich auf das Leben dort und erwähnt das „Mermaid Café“ vor Ort. Auch Georg Danzer hat ein Lied darüber geschrieben, Zitat: „I bin unterwegs nach Matala / Dort soll’s so oide Höhl’n geb’n, in denan a poa Hippies leb’n / Dort mecht i hin“

Anfang der 1970er-Jahre wurden die Höhlen als archäologische Stätte deklariert und für Wohnzwecke geschlossen.

Auf einem Straßenrondell am Ortseingang erinnert das Hippie-Denkmal an die bewegte Zeit der Blumenkinder; an der Kaimauer steht in großen Lettern das Hippie-Motto Today is life. Tommorow never comes

Obwohl das alles schon lange her ist, ist immer noch etwas von dem alten „Spirit“ zu spüren. Und es laufen immer noch „ein paar komische Gestalten da rum und rauchen komisches Zeug“! Natürlich bemühen sich die Bewohner darum, diese Szenerie aufrecht zu halten, denn das zieht Touristen an.

Wir haben uns auf dem Dorfplatz in ein Kafenion gesetzt, einen (normalen) Kaffee getrunken und uns die Leute angesehen.

Leider war eine Besichtigung der Höhlen nicht möglich, weil geschlossen. Vermutlich wegen der Winterzeit.