Reiseberichte Sardinien

Sardinien Arbatax

Transfer-Tag

Am 24.09.2015 war unser erster Transfer-Tag. Zur Erklärung, wir beschreiben die Tage an denen wir unseren Standort wechseln „Transfer-Tag“. Also an diesem Tag fuhren wir die Ostküste weiter Richtung Süden. Ziel war ein bei Motorradfahrern sehr bekannter Campingplatz

Warum ist gerade dieser Platz bei Mopedfahrern so beliebt? Das liegt an der strategischen Lage. Von hier aus kann man Sardiniens schönste Motorradstrecken am schnellsten erreichen. Wir hatten vorher schon Horror-Geschichten gehört, von wegen man würde die Strecken nur in einer einzigen Motorrad Kolonne befahren können und es wären nur die Heizer unterwegs und überhaupt. Naja, da wir nie etwas auf Gerede geben, hatten wir uns vorgenommen das selber zu erleben.

Um es vorweg zu nehmen, es waren zwar einige Mopeds unterwegs, aber bei Weitem keine Massen. Wer an einem Wochenende im Mai mal durch das Namlostal im Allgäu gefahren ist, der weiß was Kolonnenfahren ist. Davon waren die Straßen Lichtjahre entfernt. Vielleicht lag es daran, dass wir schon in der Nebensaison unterwegs waren. Obwohl der Campingplatz war fast ausgebucht und 70% Gäste waren mit den Mopeds da. Wir haben jedenfalls die kommenden Tage herrliche Mopedtouren gemacht, (manchmal mussten wir auch etwas heizen, da hatten die Fußrasten schon mal Bodenkontakt und das Vorderrad keinen).

Auf dem Weg zum Campingplatz „Rocce rosse“

Arbatax liegt auf einer Halbinsel und oberhalb gibt es eine Sehenswürdigkeit, die sich lohnt. Rocce rosse, zu Deutsch „roter Felsen“. Das ist schon sehr beeindruckend, mehr ist da allerdings auch nicht zusehen, aber schaut euch die Fotos an.

Der Campingplatz

Sehr schön an einer Bucht gelegen, die Plätze sind großzügig und terassenförmig aufgeteilt. Auch der Rest sehr angenehm. Freundliches Personal, saubere und großzügige Sanitäranlagen.

40 Liter Brauchwasser

Dazu gibt es noch eine kleine Geschichte zu erzählen. Nachdem wir alles aufgebaut hatten und die Abendstimmung mit unserem „Sundowner“ genießen wollten, stieg uns ein unangenehmer Geruch (Marke Abwasser) in die Nase. Hatten schon die größten Befürchtungen, dass wir uns doch den falschen Platz ausgesucht haben. Nach eingehender „Geruchsanalyse“ ohne Ergebnis, denn wenn wir uns vom Fahrzeug entfernten hörte der Gestank auf, kamen wir zu der Erkenntnis, dass das Problem bei uns zu suchen sein muß. Dann entdeckten wir eine kleine Wasserlache unter dem Auto, schnell war klar, das ist der Überlauf vom Abwassertank. Mist das hatte ich komplett vergessen, normalerweise „entleeren wir uns“ immer bei der Abfahrt vom Platz und wenn es da nicht geht, dann auf dem neuen Platz, beides vergessen!

Was tun? Dazu muss man wissen, dass wir wegen des Klappdaches und dem Platzmangel im Nugget beim Aufbau immer einiges umräumen müssen. Hinzu kommt ein Vorzelt, dass direkt am Fahrzeug befestigt ist (keine Markise). Ich hatte also wenig Lust, das alles wieder rückgängig zu machen, nur um das Brauchwasser zu entsorgen. Ein Stück entfernt war ein Abwasser-Gulli, allerdings wollte ich unseren Nachbarn jetzt nicht den Geruch zum Abendessen zumuten, denn ich hatte keinen Schlauch für die Entsorgung, nur eine Schüssel. Zu unserem großen Glück fing der Gärtner an den oberen Terrassen an die Pflanzen zu gießen und dabei floss jede Menge Wasser den Rinnstein herunter, genau in diesen Abwasser-Gulli.

Vor dem Alfa Romeo links im Bild war der Gulli

Ich nutzte also die Gelegenheit und ließ das Brauchwasser in die Schüssel laufen, trug sie zum Gulli und entleerte sie. 40 Liter Brauchwasser in einer Schüssel mit weniger als 10 Liter Volumen, haben mich eine Weile beschäftigt, aber Strafe muss sein 😉 Die Nachbarn haben nichts gerochen!

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