San Bruno aus Köln
Der Titel ist sicher leicht irreführend, aber tatsächlich hat unser heutiges Ausflugsziel mit einem Mönch zu tun, der ursprünglich aus Köln stammt. Das Ziel ist Serra San Bruno, dieser Ort hat sich um ein Monastero (ital. für Kloster) gebildet. Hier hatte sich der heilige Bruno um 109,0 nach vielen Wirren und hohen kirchlichen Ämtern, niedergelassen und auf einem geschenkten Stück Land mit Glaubensbrüdern eine Kartause errichtet. Sie wollten hier in der Einsamkeit bescheiden leben und den Weg zu Gott finden. Mehr Details folgen weiter unten, jetzt erstmal eine Karte unserer Tour und ein Bericht von einem, zufällig auf dem Weg gefundenen Kloster.
Von unserem Platz la Mimosa geht es zunächst durch ein Stück Ebene in das Aspromonte Gebirge. Wie man unschwer erkennen kann, ist das eine kurvige und landschaftlich wunderbare Gegend. Ein paar Kilometer vor unserem eigentlichen Ziel, fahren wir durch einen Ort und stehen plötzlich vor einer gewaltigen Gebäudefront. Diese lässt erkennen, dass hier mal ein großes herrschaftliches Gebäude stand.
Eigentlich haben wir nur angehalten um Fotos von dieser Front zu machen, sind dann aber um das Gebäude herum gegangen. Es handelt sich tatsächlich um ein ehemaliges Kloster mit großer Kirche. Das Kloster San Domenico in Soriano Calabro. Es gibt ein Museum und die Möglichkeit der Besichtigung.
Kirche und Klostergebäude wurden durch das große Erdbeben 1783 zerstört. Die Kirche liegt noch heute in Trümmern, die Klostergebäude wurden wohl mehrfach rekonstruiert. Wir werden von einer jungen Dame herumgeführt, sie versucht uns die Geschichte in Englisch zu vermitteln, gebraucht dazu aber sehr häufig den google-Übersetzer.
Nach diesem eindrucksvollen Besuch geht es weiter zu unserem eigentlichen Ziel. Hier besichtigen wir die Klosteranlage, die noch heute vom Kartäuserorden genutzt wird. Dabei erfahren wir mehr von der Geschichte Brunos. Wie oben schon erwähnt hatte er bereits einen langen Weg durch viele kirchliche Ämter hinter sich. Gründet dann aber mit sechs Glaubensbrüdern in der Nähe von Grenoble in einer einsamen Gebirgsgegend eine Einsiedelei. Diese Gegend dort wird Chartreuse genannt und wird so zum Namensgeber des Ordens. Der damalige Papst Urban II war ein ehemaliger Schüler Brunos und bot ihm nach seiner Wahl das Amt eines Bischofs an. Allerdings lehnte Bruno ab und fragte nach der Erlaubnis in Kalabrien wieder eine Einsiedelei gründen zu dürfen. Er bekommt nicht nur die Erlaubnis, sondern auch noch ein Stück Land geschenkt. Später wurde nicht weit von dieser Einsiedelei das Kloster Serra San Bruno (auch Certosa dei Santi Stefano e Bruno) gegründet. So kam Bruno von Köln nach Kalabrien.
Die Klosterbrüder betreiben dort Landwirtschaft und versorgen sich selbst. Und wie könnte es anders sein, destillieren sie auch einen Kräuterlikör, den Chartreuse.
Natürlich haben wir uns eine Flasche im Klosterladen gekauft, zur rein medizinischen Anwendung versteht sich 😉
Die Heimfahrt ging noch ein schönes Stück durch das Gebirge und war nicht minder kurvenreich.