Kalabrien Reise 2023 Sizilien

Runter von der Insel

Tja man soll es nicht glauben, fast auf den Tag genau sind wir 5 Monate auf Sizilien gewesen. Dort haben wir eine wunderschöne Zeit verbracht, viel gesehen und erlebt. Aber nun heißt es Abschied nehmen, heute geht es mit der Fähre aufs Festland, über die Straße von Messina nach Kalabrien, also auf die Stiefelspitze.

Villagio Camping Mimosa ist unser Ziel. Aber vorher müssen wir noch das Abenteuer der Überfahrt bestehen. Die ist mit ca. 20 Minuten kein Problem, aber das Einschiffen läuft hier anders als wir das gewohnt sind. Natürlich haben wir digital ein Ticket gebucht und es hatte uns schon gewundert, dass es nicht möglich war den Anhänger und dessen Maße anzugeben. Für das Fahrzeug selber konnten wir alle möglichen Details eintragen, aber nix für einen Anhänger. Also haben wir das einfach in ein Kommentarfeld geschrieben und uns gedacht, das wird wohl schon klappen. Zudem konnte man zwar die Uhrzeit der Abfahrt angeben (alle 20 Minuten geht eine Fähre), als wir das Ticket aber hatten, stand da, dass es bis 02:00 Uhr am Folgetag gültig sei?!? Man solle aber zwei Stunden vor der Abfahrt dort sein, für eine Überfahrt von 20 Minuten.

Auf einer ewig langen zweispurigen Straße, die teilweise durch die Stadt Messina verläuft, schlängeln wir uns Richtung Fährhafen. Wir sind drei Stunden vor der Abfahrt da und denken, die werden uns sicher gleich eine Wartespur zuweisen, aber weit gefehlt, wir schieben uns zwischen Pkws und Flixbussen immer weiter Richtung Fähre. Während dessen sehen wir mehrere Fähren ankommen und abfahren. Kurz vor der Auffahrt zur Fähre, sehen wir dann einen Mitarbeiter der Fährgesellschaft an den Fahrzeugen die Tickets mit einem Handy prüfen. Okay denken wir, egal zu welcher Uhrzeit gebucht wurde, wer da ist und ein (gültiges) Ticket hat darf auf die Fähre.

Dann sind wir dran, er scannt das Ticket, schaut auf das Handy, schaut auf das Auto und sieht den Anhänger. Nun versucht er uns auf italienischem Englisch zu erklären, dass wir ja gar kein gültiges Ticket für den Anhänger hätten. Es erübrigt sich ihm erklären zu wollen, dass das ja auf der Internetplattform gar nicht möglich war. Zwischenzeitlich schieben wir uns mit der Fahrzeuglawine weiter Richtung Fähre, aber bevor wir rauf fahren könnten, winkt uns der freundliche Mitarbeiter raus, Richtung Ausfahrt.

Wir sollen das Ticket für den Anhänger erst mal kaufen, das geht aber nicht an einem der Schalter, sondern nur online bei der Fährgesellschaft, dort haben wir aber noch keinen Account. Nach mehreren vergeblichen Versuchen selbigen online zu bekommen, gelingt es dann und wir könnten ein Ticket kaufen, aber welches? Nun nimmt der Mitarbeiter mein Handy und bucht für 14 Euro einen Motorradanhänger, ich bezahl per paypal und er scannt das Ticket ab. Nun erklärt er uns, wir könnten jetzt drehen und auf die Fähre fahren. Mit über 11 Meter Gesamtlänge ist das auf einer zweispurigen Straße aber selbst mir 😉 nicht möglich. Also zurück und ganz hinten anstellen…

… nein zum Glück nicht, nur ein Stück zurück, dann lässt uns ein anderer Mitarbeiter quer durch die Warteschlange auf eine leere Nebenspur, an allen vorbei direkt auf die Fähre. Alles gut, obwohl das Ganze uns ein paar Nervenstränge gekostet hat, stehen wir glücklich neben Lkws im Bauch der Fähre, yiphiie!

Die Fahrt vom Ankunftshafen in Kalabrien bis zu unserem Campingplatz führt uns an malerischen Küstenstädtchen vorbei.

Den Beitrag zum Campingplatz schreiben wir extra. Wir hoffen die Geschichte hat euch nicht gelangweilt. Wir haben uns jedenfalls noch lange nach der Überfahrt darüber amüsiert.