Reise 2023 Sizilien

Riserva Naturale dello Zingaro

Das Reserva Naturale dello Zingaro ist der erste Naturschutzpark Siziliens. Er wurde 1981 eingerichtet und zwar auf Druck der einheimischen Bevölkerung, nach mehreren großen Demonstrationen und Protestaktionen. Dadurch wurden die Pläne der lokalen Politiker, durch dieses abgelegene Gebiet eine Straße zu bauen, vereitelt. Der Park erstreckt sich von der Küste bis zum 913 m hohen Monte Speziale. Die urwüchsige Landschaft wird geprägt von steilen Kalkbergen, brüsken Felsabstürzen und karger Vegetation.

Hier unternehmen wir heute eine größere Wanderung. Wir müssen erstmal 12 km bis zum Eingang des Naturparks mit dem Moped fahren. Wir nehmen unsere Wanderklamotten im Mopedkoffer mit und ziehen uns am Parkplatz um.

Es gibt in diesem wunderbaren Naturschutzgebiet einen schön angelegten Wanderweg an der Küste entlang, von dem mehrere Gebirgspfade abzweigen. Wir gehen nun zuerst etwa 2 km auf dem Hauptweg an der Küste, kommen dabei an einer alten Tonnarella (Thunfischfabrik) und einigen schönen Buchten vorbei.

Unser erster Abstecher vom Hauptweg führt zur Grotta dell Uzzo. Diese riesige Höhle gilt als erste prähistorische Ansiedlung Siziliens, die schon zur Steinzeit bewohnt wurde. In neuerer Zeit diente sie als Versteck für Briganten, der legendäre Freiheitskämpfer Salvatore Giuliano soll sich hier in den 1940er Jahren versteckt haben. Leider kann man nur Ausschnitte fotografieren, da die Höhle echt riesig ist.

Nachdem wir noch ca. 500 m weiter auf dem Hauptweg unterwegs waren, biegen wir auf einen der Gebirgspfade ab und quälen uns einen steilen Hang hinauf.

Frisch gestärkt geht es weiter, noch höher hinauf, über einen Bergsattel in ein Hochtal. In diesem Hochtal liegt ein kleines verlassenes Dorf, das Borgo Cusenza. Es wurde 1820 von der Familie Cusenza erbaut und bis in die 1930er Jahre bewohnt. Jetzt ist es ein Geisterdorf.

So, jetzt sind wir schon ziemlich geschafft. Aber wir müssen ja wieder runter und zurück zum Parkplatz. Auf einem schmalen Pfad geht es durch eine Schlucht erstmal zurück zum Hauptweg an der Küste.

Rechtschaffen müde, aber sehr zufrieden und glücklich treten wir nach 6stündiger Wanderung den Heimweg mit dem Motorrad an.

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