Andalusien Reise 2022 Reiseberichte

Mopedtour in die Alpujarra alta

Das Gebiet der hohen (alta) Alpujarra umfasst die Südhänge der Sierra Nevada. Im Gegensatz dazu gibt es noch die Alpujarra baja, also die niedrige Alpujarra. Unsere ersten vier Mopedtouren, von denen wir im letzten Beitrag berichteten, fanden in der niedrigen Alpujarra statt. Wobei niedrig relativ ist, denn die Berge sind bis zu 2000 m hoch.

Unsere heutige Mopedtour ging sehr nah an die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada heran. Die Sierra Nevada ist das zweithöchste Gebirge Europas, nach den Alpen. Es hat 14 Gipfel die über 3000 m hoch sind. Der höchste Berg, der Mulhacen ist 3482 m hoch. An den Südhängen dieser Berge waren wir also heute unterwegs.

Unser erstes Ziel war Trevelez, mit 1476 m Höhe der höchstgelegene Ort Spaniens. Trevelez befindet sich in einem Hochtal am Fuße des Mulhacen.

Unser zweites Ziel war Juviles, ein kleiner Ort mit großer Geschichte. Wie die meisten Orte in der Alpujarra wurde Juviles von den Berbern aus Nordafrika im 8. Jahrhundert gegründet. Sie legten Terrassenfelder an den steilen Hängen an, bauten Bewässerungsanlagen mit zahlreichen Kanälen, und machten so dieses Land urbar. Auf einem Felsen nahe bei Juviles wurde damals eine große Festung zur Verteidigung errichtet. Diese Festung bekam später, während der maurischen Aufstände, im 16. Jahrhundert eine große Bedeutung. Die letzten Reste der maurischen Rebellen (die gegen die Unterdrückung durch die Christen kämpften und sich in den Alpujarraschluchten versteckt hatten) suchten in dieser Festung Schutz. Im Jahr 1568 wurde die Festung von den christlichen Heeren zerstört, heute gibt es nur noch die Reste von 2 Zisternen und ein paar Mauerreste.

Wir hatten uns spontan entschlossen zu der Festungsruine zu laufen, dabei aber unterschätzt wie weit und teilweise steil der Weg dorthin ist. Vor allem war es mit den Mopedklamotten echt beschwerlich, Bergschuhe wären auf jeden Fall geeigneter gewesen.

Glücklich oben angekommen war es wunderschön. Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge.

Den Abstieg haben wir dann auch noch ohne Blessuren gemeistert.