Domaine Saint Firmin in Uzés
Der Titel lässt schon erahnen, dass wir mal wieder auf einem Weingut übernachtet haben. Wie in Spanien, gibt es natürlich auch in Frankreich eine Organisation, die Stellplätze bei Landwirten, Weingütern und Restaurants vermittelt. Man zahlt nichts für die Übernachtung, wird aber gebeten die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu kaufen und darf nur 24 Stunden bleiben.
Da wir auf der Heimfahrt sind und keine längeren Aufenthalte mehr auf Campingplätzen planen, sind diese Stellplätze optimal. Als wir ankamen, waren wir über die Menge an Wohnmobilen erstaunt. Ca. 15 Stück hatten sich auf dem Hof schon aufgestellt. Doch wir hatten Glück, der Chef selber war gerade mit dem Gabelstapler unterwegs und wies uns einen Platz an der Kopfseite des Gebäudes an.
Da es schon später war und wir so nichts mehr unternehmen wollten, haben wir uns mal „den landwirtschaftlichen Erzeugnissen“ gewidmet 😉 Die Verkostung war sehr interessant und aufschlussreich. Ein nette junge Dame konnte sehr gut Englisch und uns so viel über den Wein, den Anbau und die üblichen Schwierigkeiten erzählen. Auch hier gibt es zu wenig Wasser, was den Winzern zunehmend Schwierigkeiten macht.
Na ja, was soll ich sagen, wir haben den Stellplatz angemessen bezahlt 😉 Da wir vorher im Supermarkt 10 frische Crevetten und ein paar Miesmuscheln gekauft hatten, gab es Risotto und den guten Bio Weißwein. Ein Fest!
Die Domaine liegt mitten im Ort und damit ist die Stadtmitte sehr gut zu Fuß zu erreichen. Da der Inhaber es mit den max. 24 Stunden nicht so genau nimmt (und wir ja für mindestens drei Wochen „bezahlt“ hatten!) haben wir den nächsten Tag komplett für die Besichtigung der Stadt und Umgebung genutzt.
Wikipedia: Uzès ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde mit 8.390 Einwohnern im südfranzösischen Département Gard in der Region Okzitanien. Uzès gehörte zur historischen Region Septimanien.
Historisch eigentlich schon typisch, erst haben die Kelten hier gesiedelt, dann kamen die Römer, dann die Christen (Uzés war Bischofssitz) und dann die franz. Revolution.
Das Städtchen hat eine schöne Altstadt, ist sehr belebt und hat viele kleine Geschäfte und natürlich Cafés, Bistros und Restaurants. Diese haben wir uns sehr ausführlich angesehen.
Nach der Altstadt haben wir uns noch den Bischofssitz …
und den Herzogspalast angesehen.
Danach hatten wir noch ein Ziel außerhalb der Stadt. In den umliegenden Hügeln gibt es einige Quellen, die haben die alten Römer „angezapft“ und das Wasser in Kanälen und Aquädukten bis nach Nimes gebracht. Von den Kanälen kann man unterhalb von Uzés noch Reste besichtigen.
An dem Tag sind wir zig Kilometer gelaufen und waren froh wieder am Platz zu sein. Die Sonne schien noch, so konnten wir uns noch in die Campingstühle setzen und die Beine hochlegen.