Das antike Selinunte
Deswegen sind wir hier in Marinella (siehe letzter Beitrag): Wir wollen den flächenmäßig größten archäologischen Park Europas besuchen: Selinunte. Von unserem Agrisicilia-Campingplatz aus fahren wir ca. 2 km mit den Fahrrädern zum Eingang des Parks.
Selinunte wurde 628 v. Chr. von griechischen Siedlern gegründet. Ihren Namen verdankte die Stadt dem griechischen Wort für Sellerie, Selinon, weil damals dort viel wilder Sellerie wuchs. Selinunte erstreckte sich über zwei Hügelkämme und zwei Täler, in denen jeweils ein Fluß ins Meer mündete. Diese Flußmündungen waren ideal als natürliche Häfen geeignet.
Selinunte war über vier Jahrhunderte lang eine reiche, blühende Stadt. Im Jahr 250 v. Chr. rückten die Römer an und die meisten Bewohner flüchteten. Forschungen aus neuerer Zeit zeigen, daß nicht die Römer die Stadt zerstört haben, sondern ein Tsunami, der irgendwann die sehr nahe am Meer gebauten Heiligtümer wie Spielzeugklötzchen durcheinanderwarf.
Nun starten wir mit unserer Besichtigungstour. Die erste Station unserer Wanderung ist der östliche Tempelbezirk, der aus 3 Tempeln bestand, von denen der mittlere noch sehr gut erhalten ist, die beiden anderen sind nur noch durcheinandergewürfelte Steinhaufen. Man kann die Tempel leider nicht mehr den entsprechenden Gottheiten zuordnen, die hier verehrt wurden.
Weiter geht es über kleine Wege durch einen Olivenhain in das mit Macchia bewachsene erste Tal, auf den zweiten Hügelkamm hinauf. Dort machen wir eine kurze Rast an einem geschlossenen Gebäude.
Frisch ausgeruht wandern wir weiter durch die wunderbare Landschaft an den Resten eines antiken Friedhofes (Nekropole) und einem verlassenen Weingut vorbei, über einen Fluß zu den Heiligtümern der Göttin Demeter.
Wir machen noch einen kleinen Abstecher an die Mündung des Flusses Modione, hier war in der Antike einer der beiden Häfen von Selinunte. Von den Hafenanlagen kann man aber nichts mehr erkennen.
Danach geht es zur Akropolis von Selinunte. Sie liegt auf dem zweiten Hügelkamm direkt über dem Meer. Wunderschön und sehr beeindruckend.
Nach 5 Stunden wandern in einer herrlichen Landschaft, auf den Spuren der alten Griechen, machen wir uns auf den Rückweg zum Eingang des Parks wo unsere Radl auf uns warten.