Latium Reise 2023

Anagni, auf dem Weg nach Norden

Jetzt geht es wirklich in großen Schritten Richtung Bayern. Heute haben wir Kalabrien verlassen und wollen an Neapel und dem Vesuv vorbei, ca. 400 Km nach Anagni fahren. Eigentlich haben wir den Ort nur ausgesucht, weil er auf der Strecke liegt und eine gute Entfernung von Cirella hat. Dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz direkt am Ort, den wir anfahren. Nach der langer Fahrt wollen wir uns noch die Beine vertreten und besuchen die Altstadt.

Miriam hatte dann doch vorher noch schnell etwas über die Stadt gelesen und war ganz erstaunt, welche Geschichte sie hat. Doch zunächst ein paar Impressionen.

In der Antike war Anagnia der Hauptort der Herniker (eine alt-italische Völkerschaft), und wurde 306 v. Chr. durch Quintus Marcius Tremulus für Rom erobert. Seit dem 5. Jahrhundert war hier ein Bischofssitz und zwischen dem zehnten und dem zwölften Jahrhundert hatten insgesamt fünf Päpste in Anagni ihre Residenz (der Vatikan war in diesem Zeitraum noch nicht der Papstsitz). 1303 wurde Bonifatius VIII. hier entführt und nach drei Tagen wieder freigelassen. Diese Tat ging als das Attentat von Anagni in die Geschichte ein und gab den Auftakt zur Verlegung der Papstresidenz nach Avignon.

Danach verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, was bleibt sind prunkvolle Gebäude und Kirchen.

Auf dem zentralen Platz gibt es eine Reihe von Restaurants und wir entscheiden uns für eine Osteria. Dort werden wir von einem freundlichen Kellner bedient, der uns nach unserer Herkunft fragt. Er ist hoch erfreut, dass wir auch Deutschland kommen und verbindet das mit den Scorpions und Wind of Change. Molto Bene meint er!!! Seine Speiseempfehlungen sind ebenfalls Molto Bene. Danach gehen wir in der Dämmerung zurück zu unserem Stellplatz.