Griechenland Kreta

Noch ein paar Mopedtouren im Südwesten Kretas

Unsere zweite Mopedtour im Südwesten

Diese Tour führt uns zuerst nach Kandanos, das ist das einzige größere Bergdorf im Hinterland von Paleochora. Es besitzt sogar ein Krankenhaus, eine Feuerwehr, eine weiterführende Schule und eine Polizeidienststelle.

Kandanos ist einer von mehreren europäischen Gedenkorten auf Kreta. Es wird auch als Märtyrerort bezeichnet.

Am 23. Mai 1941 traf während des deutschen Angriffes auf Kreta eine deutsche Einheit auf dem Weg nach Paleochora zwischen Floria (ein weiterer Märtyrerort) und Kandanos auf den Widerstand kretischer Freiheitskämpfer. Die Kreter hielten die Deutschen zwei Tage lang auf und konnten so den Abzug der alliierten Soldaten an der Südküste (Paleochora) zur Ausschiffung nach Ägypten schützen. Bei diesen Kämpfen starben 14 deutsche Soldaten.

10 Tage später zerstörten die Deutschen den Ort Kandanos vollständig und töteten 300 Zivilisten als Vergeltungsmaßnahme. Zur Erinnerung sind Kopien der Originaltafeln, die von den deutschen Besatzern zur Abschreckung aufgestellt wurden, an einem kleinen Gedenkplatz angebracht.

Der Ort wurde später wieder aufgebaut, größer und schöner als vorher. Das kann man auch an der Kirche gut sehen.

Wir fahren in das ca. 12 km entfernte Dörfchen Floria. Dort wurden als Vergeltungsmaßnahme 489 Männer, Frauen und Kinder erschossen. Der Ort wurde allerdings nicht zerstört. Hier gibt es kurioserweise ein Kriegerdenkmal der deutschen Wehrmacht für die gefallenen 14 Soldaten. Die getöteten kretischen Zivilisten werden nicht erwähnt.

Nachdem wir die Geschichtslehrstunde hinter uns haben, cruisen wir über eine der schmalen kurvigen Sträßchen weiter. Dabei begegnen wir wieder mal einigen Schafen und haben schöne Ausblicke. Wir waren ganz überrascht, daß wir so weit in den Norden kamen und dort das Meer sehen konnten.

Auf dem Rückweg unserer Rundtour biegen wir extra nochmal von der Hauptverbindungsstraße (von Nord nach Süd) ab, um uns eine besonders tolle Sandsteinformation anzusehen. Man kann auf den Fotos die Spuren des Wassers sehr gut erkennen. Dieser Sandstein ist sehr hart wenn man ihn berührt. Trotzdem ist er natürlich brüchig und am unteren Ende kann man den heruntergespülten weichen Sand sehr gut erkennen.

Unser letzten Halt machen wir in einer großen Schlucht an deren westlichen Hang die Straße entlangführt. Übrigens gibt es auf Kreta über 400 Schluchten. Wir haben bis jetzt schon einige davon gesehen, auf Wanderungen oder beim Mopedfahren. Sie sind allesamt faszinierend, mit hohen Felswänden, vielen Höhlen, Gesteinsbrocken am Schluchtboden und oft können wir Geier sehen die majestätisch über uns schweben.

Die dritte Mopedtour im Südwesten

führt uns zum Hochtal Omalos. Es lieg 1200 m hoch mitten in den Lefka Ori, den weissen Bergen. Dieser Gebirgszug hat 20 Gipfel die über 2000 m hoch sind, der höchste davon, der Pachnes, ist 2453 m hoch. Auf diesen Gipfeln liegt von Dezember bis Mai Schnee. Es gibt keine Straßen über diese Berge, sie fallen zum Meer hin steil ab, deshalb kann man zwei Küstenorte (Agia Roumeli und Loutas) nur zu Fuß oder mit der Fähre erreichen. Wir fahren also bis es nicht mehr weitergeht. Die höchste mit Auto oder Motorrad erreichbare Stelle ist der Eingang zur Samariaschlucht am Rande des Hochtales Omalos. Die Samariaschlucht ist von November bis April für die Wanderer gesperrt. Es ist in dieser Zeit zu gefährlich wegen der Regenfälle und Stürme. Hier ein paar Einblicke in die Samariaschlucht.

Wir fahren auf dieser Mopedtour noch über einen Pass und durch eine kleine Schlucht.

Jetzt freuen wir uns darauf noch weitere Landstriche Kretas kennenzulernen. Wir werden euch davon berichten.