Griechenland Peloponnes

Mystras

So, nun sind wir in Mystras angekommen. Es war eine herrliche Mopedfahrt durch die engen Schluchten des Taygetosgebirges (das höchste Gebirge des Peloponnes, der Profitis Ilias ist 2407 m hoch).

Die Ruinenstadt Mystras liegt an dem steilen Hang eines Felsenhügels in den Ausläufern des Taygetosebirges, hoch über dem modernen Sparta. Vom antiken Sparta gibt es nicht viel zu sehen, nur ein paar niedrige Mauern am Rande der heutigen Stadt. Es lohnt sich nicht das anzuschauen.

Also jetzt zu Mystras: Die mächtige Festung auf der Spitze des Felsenhügels wurde 1249 n.Chr. von dem fränkischen Fürsten Guillaume II de Villehardouin erbaut. Er hatte damals die Vorherrschaft auf dem Peloponnes und die Festung diente ihm als Herrschaftssitz. Er konnte das allerdings nur 13 Jahre genießen, denn dann kamen die Byzantiner und beendeten seine Vorherrschaft.

Unter den Byzantinern wuchs Mystras schnell über seine rein militärische Zweckbestimmung hinaus, Wohnhäuser, Kirchen und Klöster entstanden. Mystras entwickelte sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu einer bedeutenden, sehr reichen, großen Stadt. Es wurden Paläste und Adelshäuser gebaut. Zeitweise lebten hier 42.000 Menschen. Der ganze Berg war von unten bis oben bebaut.

Diese Glanzzeit endete 1446 als die Türken den Peloponnes eroberten. Die Stadt wurde zwar noch bewohnt, verlor aber an Bedeutung. Während des griechischen Freiheitskampfes 1821 bis 1829 versank Mystras dann in Trümmern.

Die Ruinen sind bis heute nahezu unverändert. Einige wenige Häuser und Kirchen wurden renoviert, der Rest befindet sich in verfallenem Zustand. Bei der Besichtigung klettert man die engen mittelalterlichen Gäßchen rauf und runter und kann dabei gut beobachten, wie die Natur sich nach und nach das Gelände zurückerobert.

Wir steigen zuerst zur Festung hinauf.

Der Weg war ganz schön steil und steinig, dafür wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt.

Nun wandern wir den ganzen Hügel hinunter durch die Gäßchen, an den Wohnhäusern, Werkstätten, Kirchen und Palästen vorbei. Es ist teilweise surreal, ein Gänsehautfeeling in dieser längst untergegangenen Welt herumzulaufen und sich dabei vorzustellen wie es wohl gewesen ist, als hier noch Menschen lebten. Hoffentlich können euch die Fotos die Atmosphäre wenigstens ein bißchen vermitteln.

Etwa auf halber Höhe des Berghanges befinden sich eine sehr schöne renovierte byzantinische Kirche, sowie ein gerade in Renovierung befindlicher großer Palast.

Wir waren heute 3 Stunden lang in dieser vergangenen Welt unterwegs. Haben einige Kilometer auf diesen uralten steinigen Wegen am steilen Hang hinter uns gebracht. Es war äußerst faszinierend.