Mani
Mani ist die Bezeichnung für den mittleren Finger des Peloponnes. Die Region Mani ist eine archaische Gegend. Schroffe nackte Berge und felsige unzugängliche Küsten prägen ihr Landschaftsbild. Es ist sehr einsam hier, nur wenige kleine Bergdörfer und einige etwas größere Küstendörfer prägen das Landschaftsbild. Das Symbol der herben Landschaft sind die Wohntürme, sie sind Sinnbild dieses Landstriches und einmalig in Griechenland. Diese Türme waren früher Wohnung und Verteidigungsanlage zugleich. Sie sind äußerst massiv gebaut, bis zu 20 m hoch mit 1,5 m Wandstärke.
Auf unserer Mopedtour fahren wir, an der Ostküste der Mani entlang, nach Süden. Dabei kommen wir an vielen dieser Wohntürme vorbei. Manche sind nur noch unbewohnte Ruinen, andere wurden schön renoviert, wieder andere wurden neu gebaut. Wir halten in dem Dorf Skoutari an um uns diese sagenhaften Gebäude näher anzusehen. Skoutari ist ein lebendiges bewohntes Dorf mit einzelnen Ruinen.
Die Wohntürme der Mani wurden hauptsächlich wegen der Vendetta (Blutrache) gebaut. Jahrhundertelang, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, wurde die gesamte Mani von Morden und Blutrachefehden durchzogen. Dabei ging es meistens um Land, Einfluß und Macht. Ganze Familien, sogar Dörfer wurden dabei über die Jahre hinweg ausgerottet. Man verschanzte sich in den hohen Wehr- und Wohntürmen. Dort konnte man sich gut verteidigen. Die nachweislich längste Fehde fand in dem Ort Vathia zwischen vier Familien statt. Sie dauerte 40 Jahre und forderte mehr als 200 Tote. Heute ist Vathia ein Ruinendorf. Die letzten Bewohner haben es in den 1990er Jahren verlassen. Wir schauen uns auch diesen Ort an. Es ist ein schaurig faszinierendes Gefühl in diesen alten Gassen herumzulaufen.
Kap Matapan
Das Ziel unserer Mopedtour ist das Kap Matapan, der südlichste Punkt der Mani. Es ist zugleich auch der südöstlichste Punkt des europäischen Festlandes. Wobei wir nicht mit dem Moped bis zum Ende des Kaps fahren können. Es gibt einen kleinen Parkplatz, von dem aus man die letzten drei Kilometer bis zum Leuchtturm am Ende des Kaps laufen muß. Wir sind natürlich darauf vorbereitet, haben Jeans und Wanderschuhe dabei. Nachdem wir uns umgezogen haben geht es los. Der schmale Wanderweg führt uns über zwei Hügel, auf einer Klippe entlang und dann ein Stück bergab zum Leuchtturm. Ein tolles Gefühl hier am südlichsten Punkt zu stehen.
Wunderbare, faszinierende Mani, wir sind sooooooooo überwältigt von dir. Sie ist durch das Taygetosgebirge vom Rest des Landes abgeschnitten, eine raue einsame Gegend, wirklich einzigartig.