Erster Campingplatz in Marokko

Es gibt hier mittlerweile einige Campingplätze, die dem südeuropäischen Standard entsprechen. Aber es gibt auch eine große Anzahl kleiner privater Campingplätze. Meist sind sie im Vorgarten oder Hof von Wohnhäusern. Die Besitzer haben wohl gemerkt, dass man damit ganz gutes Geld verdienen kann.

Moulay Bousselham

Der Ort liegt ca. 160 Km von Tanger Med entfernt direkt am Atlantik und nur 5 Minuten bis zur Autobahn. Damit verkehrsgünstig für alle die in den Süden fahren und nach der Fährüberfahrt ihren ersten Stopp machen wollen. Direkt am Ort gibt es eine recht große Lagune, die ins Meer mündet und von verschiedensten Vogelarten genutzt wird. Es werden dazu auch Bootstouren zur Vogelbeobachtung in der Lagune angeboten.

Unser Platz heißt “Le Nid du Hibou | Camping & Apartments”, was übersetzt so viel heißt wie “Das Eulennest“. Der Weg dorthin führt uns über eine mit Sand gefüllte und einigen Schlaglöchern versehene Nebenstraße. Manchmal muss man frei herumlaufenden Kühen ausweichen (oder warten bis sie gemütlich zur Seite gehen).

Es war genau so ein privater Platz in dem ummauerten Vorgarten eines Wohnhauses. In einem Nebengebäude werden einfache Zimmer vermietet. Die Fahrzeuge stehen zwischen Avocado Bäumen, mit denen der Besitzer früher nach seiner Aussage sein Geld verdient hat. Toiletten und Duschen einfach aber sauber. Tagsüber laufen die Kinder des Besitzers auf dem Platz herum, mehrere Frauen kümmern sich um die Hauswirtschaft. Sie bereiten auch Tajine auf Bestellung für die Gäste her. Also alles sehr familiär.

Der Ort selbst versucht mit Tourismus Geld zu verdienen, hat aber wenig Attraktivität. Einen sehr langen und breiten Sandstrand, der aber leider, wie so oft mit Plastikmüll übersät ist. Überhaupt ist der Müll ein Problem, überall gibt es wilde Deponien, besonders in den Nebenstraßen oder dort wo Sträucher und kleine Bäume wachsen. Ein Bild das wir aber auch aus Süditalien und Griechenland kennen, traurig!

Der Ort gefällt uns trotz allem und gibt uns einen Eindruck in einen anderen Kulturkreis. An vieles werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Die Menschen sind immer sehr freundlich, grüßen und winken uns sogar aus vorbeifahrenden Autos zu.