Der Feuerberg

Feuerberg, so nannte Goethe den größten aktiven Vulkan Europas. Der Etna (Ätna) ist 3350 m hoch, das ist die Höhe des südöstlichen Gipfelkraters, der nordöstliche Gipfelkrater ist unwesentlich niedriger. An den Flanken des Etna gibt es über 300 kleinere Nebenkrater. Diese machen den Etna so unberechenbar, da sie eher zu plötzlichen Ausbrüchen neigen, als die zwei großen Hauptkrater.

Der Etna hat einen Umfang von 140 km, der Naturpark Etna umfasst 60 000 ha. An den unteren Hängen bis ca. 700 m Höhe liegen mehrere Ortschaften. In deren Umgebung werden Wein, Oliven, Zitrusfrüchte und Pistazien angebaut. Die Lava-Asche macht den Boden hier natürlich sehr fruchtbar.

Wir unternehmen zwei Mopedtouren zum Etna.

Die erste Tour führt uns auf der Nordseite bis auf 1800 m, dort endet die Bergstraße in Piano Provenzana. Das war bis 2002 ein Skiort mit Hotels und Skiliften. Bei der größten Eruption der letzten 100 Jahre, die im Oktober 2002 ausbrach und sich erst Ende Januar 2003 beruhigte, begrub der mächtige Lavastrom die Hotelsiedlung vollständig unter sich. Dieser mächtige Lavastrom kam erst 700 m vor der kleinen Stadt Zafferana etnea zum Stillstand. Seitdem gab es immer wieder kleinere Eruptionen rund um den Etna, zuletzt im Dezember 2023. Die jeweiligen Lavaströme flossen zum Glück nicht so weit nach unten.

Auf der Fahrt queren wir immer wieder verschiedene erkaltete Lavaströme.

Auf dem Gelände des ehemaligen Skiortes gibt es mittlerweile einige Hütten und ein Ticketbüro. Von hier starten nämlich geführte Exkursionen weiter den Berg hinauf. Wir fahren mit einem Allradbus und einem erfahrenen sizilianischen Bergführer bis auf 2500 m. Normalerweise geht die Fahrt bis 2900 m, da dort oben hoher Schnee liegt und die Räumgeräte im Einsatz sind, können wir heute leider noch nicht so weit hinauf.

Unterwegs steigen wir einmal aus und wandern zu einem der vielen Nebenkrater des Vulkans. Es ist atemberaubend in dieser Vulkanlandschaft unterwegs zu sein. Die einzigen Pflanzen, die man hier ab und zu sieht, sind eine spezielle Kakteenart. Von dort oben haben wir einen tollen Ausblick. Wir sehen über das Meer nach Kalabrien. Unser Bergführer erklärt uns: „Wir sind hier in Sizilien und dort drüben ist Italien. Ja, so sehen die Sizilianer das.

Von unserem temperamentvollen Bergführer haben wir einiges gelernt. Der Feuerberg ist ständig in Aktion, seine beiden Gipfelkrater stoßen jeden Tag Wasserdampf und Gase aus. Das können wir von unserem Campingplatz aus sehen. Zum Glück explodieren immer wieder kleinere Nebenkrater und schicken ihre Lavaströme auf den Weg, dadurch nehmen sie den Druck aus dem Hauptkrater. Diese Ströme sind, bis auf wenige Ausnahmen, nicht ganz so verheerend, da sie langsam und nicht so weit ins Tal hinunter fließen.

Von der zweiten Tour auf den Etna berichten wir im nächsten Beitrag.