Frankreich Reise 2022 Reiseberichte

Beaune

Nun sind wir im Burgund angekommen, in dem wunderschönen historischen, von Weinbergen umgebenen Städtchen Beaune. In dieser Gegend, der Cote d`Or, wird seit vielen Jahrhunderten Wein angebaut. Hier bleiben wir drei Tage auf dem städtischen Campingplatz.

An unserem ersten Tag in Beaune schlendern wir durch die Altstadt. Dabei stellen wir zu unserer großen Freude fest, das heute Markttag ist. Wir beide lieben es an den Marktständen vorbei zu gehen und einfach nur zu schauen. Ausserdem finden wir heraus, daß man an der ehemaligen Stadtmauer entlang, um die ganze Altstadt herum spazieren kann. Auf diesem Rundgang kommen wir u.a. an einer Kolonie brütender Krähen vorbei, die ihre Nester hoch in den Platanen gebaut haben.

Am zweiten Tag besichtigen wir das Hotel Dieu. Das ist ein ehemaliges Krankenhaus für Arme, mittellose Menschen. Sie wurden dort kostenlos behandelt und gepflegt. Es wurde im Jahr 1443 von Nicolas Rolin, dem damaligen Kanzler von Burgund gegründet. Er war ein reicher Mann, der das Krankenhaus bauen ließ, um sich durch diese Wohltätigkeit einen Platz im Himmel zu sichern. Wie er selbst sagte, hatte er Angst vor der Höllenqual. Er und seine Frau statteten dieses Hospital sehr luxuriös aus, u.a. mit vielen Kunstwerken.

An diesem Tag schauen wir uns auch eine Senffabrik an. Beaune liegt ja in der Gegend um Dijon, hier wird der bekannte, sehr leckere Dijonsenf hergestellt. Die Moutarderie (Senfmühle) Fallot ist die letzte noch produzierende Senffabrik in Frankreich, die noch in Familienbesitz ist. Sie besteht seit 1840 und ist die letzte Senfmühle von ehemals hunderten von burgundischen Senfmühlen, die unabhängig geblieben ist.

Die Senfsaat wir zuerst durch Rütteln von Gräsern und Fremdkörpern befreit. Dann wird sie zu grobem Senfmehl geschrotet. Jetzt kommt Essig, oder Traubenmost dazu, sowie Kochsalz und Wasser. Diese Maische ruht anschließend in einem Bottich zur Fermentation. Hierbei wird die Schale von der Frucht getrennt. Nun wird die Maische in kaltem Zustand zwischen zwei schweren Mühlsteinen zu einer glatten kompakten Masse verarbeitet. Der Mahlvorgang darf niemals über 50 Grad übersteigen, sonst gingen die ätherischen Öle verloren. Danach wird Senf in Fässern gelagert, mindestens 24 Stunden. Dabei verliert er durch eine chemische Reaktion seine natürliche Bitterkeit und setzt sein scharfes Aroma frei.

Natürlich mussten wir uns im Shop der Senfmühle die verschiedensten Senfarten besorgen.